Zwei technische Fortschritte bei Ethereum

Ethereum

Nachdem das Jahr 2022 für nahezu alle großen Kryptowährungen hohe Kursverluste mit sich gebracht hatte, hat sich der Markt in den letzten Wochen stabilisiert und leichte Kursgewinne verzeichnen können. Ungeachtet dessen geht die technische Entwicklung rasant voran. Wir möchten an dieser Stelle zwei besonders positive Entwicklungen in Ethereum hervorheben. Beide haben mit der Lösung der zwei größten technischen Limitierungen zu tun, die wir Ende 2021 noch in Ethereum sahen: dem hohen Energieverbrauch und der Skalierbarkeit des Netzwerks.

Shanghai-Update

Im vergangenen September gab es das Merge-Update, wodurch der Energieverbrauch Ethereums um mehr als 99,9% verringert wurde. Zwar wird die Blockchain seitdem über Proof-Of-Stake validiert, die gestakten ETH sind jedoch noch “eingefroren”, d.h. sie können aktuell nicht aus dem entsprechenden Smart Contract abgehoben werden. Im März steht nun das geplante Shanghai-Update an, mit dem das Abheben dieser gestakten ETH möglich wird. Aus unserer Sicht ist dies ein weiterer kleiner, aber wichtiger Schritt für Ethereum, mit dem der  Übergang von Proof-Of-Work zu Proof-Of-Stake endgültig abgeschlossen wird. Gerade für eher risikoaverse und institutionelle Investoren dürfte die Fähigkeit, ETH jederzeit zu “unstaken”, zu einem deutlichen Anstieg der Attraktivität der Stakings auf Ethereums führen. Dadurch könnte sich die Nachfrage nach ETH und damit auch der Preis langfristig erhöhen. Für eine Auffrischung, was es genau mit dem Merge auf sich hatte, schaut gerne nochmal in unser Erklärvideo auf Youtube rein.

Wachstum von L2-Plattformen

Zurzeit verarbeitet das eigentliche Ethereum-Netzwerk (auch genannt der Layer 1 oder L1) nur ca. zwölf bis 13 Transaktionen pro Sekunde (TPS), was für eine globale Verbreitung als dezentrale Finanzplattform deutlich zu wenig ist. Die aktuell von den Ethereum-Entwicklern vorangetriebene Lösung für dieses Problem sind sogenannte Rollups, mit denen Transaktionen aus dem L1 auf einen zweiten Layer (L2) ausgelagert werden und dann in komprimierter Form zurück in den L1 geschrieben werden. Allein dadurch können sich die TPS langfristig um mehr als einen Faktor 100 erhöhen.

In den letzten Wochen und Monaten hat die Nutzung von L2s signifikant zugenommen. Zusammengenommen übersteigt die Anzahl der in L2s verarbeiteten Transaktionen mittlerweile sogar die Zahl der L1-Transaktionen, was wir als fantastischen Fortschritt sehen, der noch 2021 in weiter Ferne schien. Zwar sind noch die wenigsten L2s bereits vollständig dezentralisiert, daran wird jedoch mit Hochdruck gearbeitet. Aus unserer Sicht ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis vollständig dezentralisierte L2s zur Verfügung stehen, mit denen Ethereum sicher und dezentral um Größenordnungen skalierbarer wird.

Alles in allem sehen wir die technische Entwicklung in Ethereum weiterhin als ein sehr positives Signal. Das Netzwerk verbessert sich kontinuierlich weiter, ohne dabei langfristig die Dezentralisierung zu gefährden, was eine große Herausforderung bei Blockchain-Technologie ist. Ethereum ist aus unserer Sicht auf gutem Weg, seine Position als größte und wichtigste Smart-Contract-Plattform der Welt weiter zu festigen und auch die verbleibenden technischen Herausforderungen zu lösen.

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