Der Umgang mit großen Mengen an Plastikmüll stellt die Menschheit vor enorme Herausforderungen auf globaler Ebene. Laut Angaben der OECD wird die Menge an produziertem Plastik von ~460 Mio. t in 2019 auf ~1,2 Mrd. t in 2060 ansteigen – im Wesentlichen getrieben durch wirtschaftliches Wachstum in Schwellenländern. Ein Großteil des entstehenden Plastikmülls wird auf Mülldeponien entsorgt, verbrannt oder findet seinen Weg in unsere Meere – nur ein Bruchteil (~9%) wird laut OECD recyclet.
Mit dem 10xDNA-Fonds sind wir seit Kurzem in ein Unternehmen investiert, das eine Technologie entwickelt hat, die zur Lösung dieser Problematik beitragen soll. Carbios ist ein französisches Unternehmen, das sich auf die Entwicklung biologischer Technologien zum Recycling und zur Verarbeitung von Plastik fokussiert. Das Unternehmen hat ein Enzym entwickelt, das PET-Plastikmüll (z.B. PET-Flaschen oder Textilien) in seine Ursprungs-Rohstoffe (Monomere) zersetzen kann und dafür signifikant weniger Energie benötigt als herkömmliche Technologien aus dem chemischen Recycling.
Der Produktionsprozess wurde in der Zeitschrift Nature publiziert und unterlag einem wissenschaftlichen Peer-Review-Prozess. Das Geschäft basiert auf der Ausgabe von Lizenzen für den Produktionsprozess und dem Verkauf der Enzyme, die in Partnerschaft mit Novozymes, einem weltweit führenden Produzenten von Enzymen, hergestellt werden. Das Unternehmen konnte auf Endkunden-Seite bereits Partnerschaften mit namhaften Konsumgüterunternehmen (z.B. L’Oreal, Pepsi) schließen. Erst gestern hat Carbios weitere Partnerschaften mit On, Patagonia, PUMA and Salomon angekündigt.
Carbios’ Recycling-Technologie adressiert einen hoch-relevanten Markt der Zukunft, der durch regulatorische Initiativen und gesteigertes Umweltbewusstsein (insbesondere in Europa) an Wichtigkeit hinzugewinnen wird. Wir erwarten attraktives Potenzial durch die Kommerzialisierung, den breiten Rollout des Prozesses und weitere, langfristige Partnerschaften mit Recycling-Unternehmen.