Vor knapp zwei Wochen musste eine der größten zentralisierten Kryptobörsen der Welt, FTX, geführt vom damaligen CEO Sam Bankman-Fried, Insolvenz anmelden. Inzwischen kam eine lange Liste an mutmaßlich kriminellen Aktivitäten des FTX-Managements (u.a. Betrug und Veruntreuung von Kundeneinlagen) ans Licht, die dem Vertrauen in die Krypto-Ökonomie einen weiteren herben Dämpfer verpassten. Entsprechend wurden die Preise nahezu aller Kryptowährungen in den letzten Wochen auf Talfahrt geschickt. Da es zahlreiche Querverbindungen und gegenseitige Abhängigkeiten in der Krypto-Industrie gibt, haben Ereignisse wie der FTX-Kollaps oft eine Kettenreaktion zur Folge.
Ein konkretes Beispiel ist der Niedergang der eng mit FTX verbundenen Investment-Firma Alameda Research. Möglicherweise stehen auch andere große Krypto-Unternehmen wie der Krypto-Broker Genesis vor der Insolvenz. Es ist daher nicht auszuschließen, dass es zu weiterer Volatilität und negativer Preisentwicklung kommen wird.
All diese Probleme bei zentralisierten Spielern der Krypto-Ökonomie zeigen aus unserer Sicht, wie frühphasig diese Industrie noch ist, haben jedoch nichts mit fundamentalen technologischen und ökonomischen Aspekten von Blockchains zu tun. Wir sind weiterhin der Überzeugung, dass dezentrale Plattformen bzw. Währungen langfristig erfolgreich sein werden. Dennoch halten wir drei konkrete Schritte für wichtig, damit die Krypto-Ökonomie gestärkt aus Situationen wie dem FTX-Desaster hervorgehen kann:
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Fokus auf dezentralisierte Anwendungen und Plattformen, bei denen mutmaßliche Betrügereien wie bei FTX aufgrund der Transparenz und Sicherheit von Blockchains und Smart Contracts nicht möglich sind. Wichtig ist hierbei, die Nutzerfreundlichkeit so weit zu verbessern, dass sie konkurrenzfähig mit zentralisierten Angeboten wird.
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Staatliche Regulierung von zentralisierten Diensten, die einerseits Konsumenten und Marktteilnehmer schützt und gleichzeitig Innovationen ermöglicht bzw. fördert.
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Implementierung von kryptographischen Methoden zum Nachweis der Solvenz zentralisierter Kryptobörsen. Dies verspricht zwar keine hundertprozentige Sicherheit, erhöht aber signifikant die Hürden für groß angelegten Betrug. Technisch interessierten Lesern legen wir hierzu die Gedanken im Blog-Artikel des Ethereum-Gründers Vitalik Buterin ans Herz.
10xDNA hat bzw. hatte keinerlei direktes Exposure zu FTX oder anderen betroffenen Firmen. Wir halten in unserem Portfolio ausschließlich die dezentralisierten Kryptowährungen Ether und Bitcoin, die weiterhin problemlos funktionieren.