Vulcan hat am 13.02.2023 die Ergebnisse einer endgültigen Machbarkeitsstudie (Definitive Feasibility Study, DFS) zur Phase 1 ihres Projekts zum Abbau von Lithium aus geothermalen Quellen im Oberrheingraben veröffentlicht. Darin hat das Unternehmen seine Annahmen und Pläne konkretisiert und wird diese nun als Grundlage für die Umsetzung nutzen.
Die Studie selbst ist sehr umfangreich. Wir wollen hier jedoch einige wichtige Aspekte für euch zusammenfassen:
Das geplante Fördervolumen hat sich von 15 auf 24 Tsd. Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr erhöht und soll aus sieben Geothermiekraftwerken gewonnen werden.
Diese Kraftwerke werden zudem über 300 GWh Elektrizität und 250 GWh Wärme pro Jahr erzeugen.
Der Kapitalwert der Phase 1 hat sich mehr als verdreifacht. Haupttreiber dafür ist der Lithiumpreis, der deutlich höher ist als in der vorläufigen Machbarkeitsstudie angenommen.
Der Start der Lithiumproduktion ist weiterhin für Ende 2025 angestrebt. Nennenswerte Umsätze werden jedoch erst in 2026 erwartet.
Insgesamt sehen wir die Ergebnisse der Studie positiv und als wichtigen Schritt auf dem Weg zur nachhaltigen Produktion von Lithium in Deutschland. Zwar ist Vulcans Vorhaben weiterhin sehr ambitioniert und mit Risiken verbunden, es besteht jedoch nun mehr Klarheit darüber, wie die hohen Ziele erreicht werden sollen. Gut ist aus unserer Sicht außerdem, dass einige sehr optimistische Annahmen aus der vorläufigen Machbarkeitsstudie nun konservativer geplant werden. So wurden z.B. die geplanten Flussraten der geothermalen Quellen von über 100 Litern pro Sekunde auf Werte unter 70 Litern pro Sekunde verringert, was laut unseren Recherchen ein realistischer Wert für Geothermiekraftwerke im Oberrheingraben ist.
Basierend auf der DFS haben wir unser DCF-Bewertungsmodell angepasst. Wir nutzen dabei weiterhin konservative Annahmen und gehen u.a. von weiteren Verzögerungen und höheren Kosten aus. Alles in allem ergibt sich daraus für uns dennoch eine sehr attraktive Bewertung des Unternehmens, weswegen wir es mit der aktuellen Gewichtung im Portfolio des 10xDNA Disruptive Technologies Fonds belassen.