Unser Biotech-Experte Dr. Nicolas Schmelling und Investment Manager Marvin Wenserski haben am Capital Markets Day (CMD) unseres Portfoliounternehmens Oxford Nanopore in London teilgenommen. Die Präsentationen und Kundengespräche haben unseren positiven Eindruck vom technologischen Potenzial der Nanopore-Sequenziertechnologie bestätigt. Insbesondere das Potenzial im Bereich Krebstherapien halten wir für sehr attraktiv, da Oxford Nanopore durch die Sequenzierung nativer DNA tiefgreifenden Analysen von DNA-Modifikationen wie der Methylierung ermöglicht. Das macht sie unseres Wissens nach derzeit einzigartig in der Branche.
Die Vorteile der Nanopore-Sequenzierung gegenüber herkömmlichen Sequenzierungsmethoden sind erneut deutlich herausgestellt worden. Die direkte, bzw. native Sequenzierung von DNA und RNA ermöglicht ein genaueres und ganzheitlicheres Analysebild. Dank der Flexibilität der Technologie können Anwender in Klinik und Forschung vom kurzen bis zum ultra-langen Bereich sequenzieren. Neben verbesserten Einblicken bieten die Produkte von Oxford Nanopore schnellere Ergebnisse und eine einfach zu bedienende Plattform ohne hohe Capex-Investitionen. Davon konnten wir uns bei Produktdemonstrationen und Gesprächen mit Kunden und Partnern überzeugen.
Wir haben zudem interessante Gespräche abseits der Präsentationen mit führenden Mitarbeitern aus der Technologieentwicklung des Unternehmens sowie aus der Produktion geführt, zum Thema Leistungssteigerung durch Lichtabschirmung der Flow-Cells bei der Short-Read-Sequenzierung. Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass dadurch eine Leistungssteigerung von teilweise über 450% möglich ist. Sollte sich diese Entwicklung bestätigen, wäre dies ein echter Game-Changer für das Unternehmen und seine Kunden.
In den nächsten Quartalen werden wir insbesondere auf die Entwicklung der Bruttomargen in der Produktion der PromethION Flow-Cells achten, die sich derzeit noch in der Skalierungsphase befindet. Darüber hinaus erwarten wir weitere Partnerschaften in der Forschung sowie im klinischen Bereich.
Vor Beginn des CMD hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass das französische Diagnostikunternehmen BioMerieux 70 Mio. GBP in Oxford Nanopore investiert hat und plant, weitere bis zu 3,5% der Anteile zu erwerben. Wir sehen in dieser Investition einen klaren Proof-Point für den Einsatz der Nanopore-Sequenzierung in der In-vitro-Diagnostik (IVD) für Infektionskrankheiten. In einer separaten Mitteilung gab Oxford Nanopore eine Entwicklungspartnerschaft mit der amerikanischen Mayo Clinic bekannt, die sich auf den Bereich Krebs konzentrieren wird.