Meyer Burger konnte im ersten Halbjahr 2023 den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf geringer Vergleichsbasis um 70,8% auf CHF 96,9 Mio. (Q2/22: CHF 56,7 Mio.) steigern. Getrieben wurde dies durch die gestiegene Nachfrage nach Solarmodulen sowie den Ausbau der Produktionskapazitäten. Allerdings führten die Preissenkungen chinesischer Wettbewerber in Europa zu einem deutlich verschärften Wettbewerb. In Kombination mit Sondereffekten wie Wertberichtigungen auf Lagerbestände in Höhe von CHF 13 Mio. rutschte Meyer Burger in die Verlustzone.
Auf operativer Ebene konnte Meyer Burger die Kapazitäten in Deutschland planmäßig ausbauen und im ersten Halbjahr Solarmodul-Komponenten mit einer Leistung von 300 Megawatt produzieren. Zudem wurden die Effizienz der Fertigungslinien kontinuierlich gesteigert. Für die weitere Expansion in den USA wurde eine ehemalige Intel-Halbleiterfabrik in Colorado Springs übernommen, wo ab 2024 Solarzellen mit zunächst 2 Gigawatt Kapazität produziert werden sollen.
Laut Management bleibt die Preispolitik trotz des herausfordernden Preisdrucks weitgehend stabil. Für das zweite Halbjahr werden positive Effekte durch sinkende Wafer-Preise erwartet. Zudem prüft das Unternehmen Optionen, um unabhängiger vom europäischen Markt zu werden, wie beispielsweise den Direktvertrieb von Balkon-Solarmodulen über den firmeneigenen Webshop ab September. Insgesamt bleibt der Ausblick aufgrund der Volatilität der Solarmodul-Preise unsicher. Meyer Burger hält sich die Option offen, die Produktionsmengen in Abhängigkeit der Marktbedingungen anzupassen.
Wir werden uns Ende August ein eigenes Bild von den Produktionsstätten des Unternehmens in Deutschland machen und mit dem Management die aktuelle Marktlage in Europa besprechen. Wir sehen großes Potenzial für das Unternehmen in der geplanten Expansion in den USA.