Alphawave Semi berichtete heute Ergebnisse für das Gesamtjahr 2022 sowie das erste Quartal 2023. Im abgelaufenen Jahr konnte das kanadisch-britische Unternehmen seinen Umsatz von 90 Mio. USD (FY2021) auf 192 Mio. USD (FY2022) steigern, teils durch anorganisches Wachstum. Erwartet wurden lediglich 167 Mio. USD Umsatz. Die Profitabilität auf adj. EBITDA-Basis ging durch die im Januar angekündigte Expansion entlang der Wertschöpfungskette (von „nur” IP zu Custom Silicon) auf 28% zurück.
Im ersten Quartal 2023 entwickelte sich das Unternehmen ebenfalls sehr gut und konnte zum ersten Mal 100 Mio. USD neuen Buchungswert pro Quartal überschreiten. Alphawave Semi vermeldete insgesamt 8 neue Design Wins, davon einer im Bereich Custom Silicon und 7 für IP. Davon entfällt ein Design Win auf den 3 Nanometer Bereich für einen nordamerikanischen Hyperscaler und einer auf einen asiatischen Kunden für SerDes und Controller IP. Markttreiber sind hier u.a. Cloud Computing und der Trend bei Hyperscalern (z.B. Amazon, Microsoft, Google) hin zu Custom Silicon, also Computerchips, die speziell für besondere Anwendungsbereiche (z.B. Berechnungen für KI-Modelle wie ChatGPT) entwickelt werden. Zudem bekräftigte Management die Guidance von 340-360 Mio. USD Umsatz und ca. 25% adj. EBITDA Marge für FY2023.
Die positive Stimmung während des Earnings Calls wurde dadurch getrübt, dass die Veröffentlichung des Jahresabschlusses für 2022 bis spätestens 12. Mai verschoben werden muss. Grund dafür ist, dass Alphawaves Wirtschaftsprüfer KPMG aufgrund der erhöhten Komplexität des Prüfungsprozesses im Rahmen der Akquisitionen von Banias Lab und OpenFive letztes Jahr um eine Verlängerung gebeten hat. Im Rahmen dieser Verschiebung werden die Aktien ab dem 2. Mai bis zur Veröffentlichung des finalen Abschlusses vom Handel ausgesetzt.
Wir sehen uns durch Ergebnisse in unserer langfristigen Investmenthypothese für Alphawave Semi bestärkt und ordnen die Verschiebung des Jahresabschlusses nach Rücksprache mit dem Management als einmaligen Effekt ein.