Der Speicherchiphersteller Micron hat das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2025 mit Umsätzen von 11,3 Mrd. USD (+46% YoY) und einer Bruttomarge von 45,7% abgeschlossen. Damit lag Micron sowohl bei den Umsätzen als auch bei der Bruttomarge am oberen Ende der Prognose und über dem Konsens der Analysten. Der Gewinn je Aktie lag bei 3,03 USD (+150% YoY) und der operative Cashflow erreichte 5,7 Mrd. USD (51% vom Umsatz).
Hohe KI-Nachfrage führt zu positiven Überraschungen in Wachstum und Profitabilität
Treiber dieser Entwicklung war das besonders dynamisch gewachsene Cloud-Memory-Geschäft, das dank hoher HBM-Nachfrage 40% des Konzernumsatzes ausmachte. HBM (High Bandwidth Memory) ist eine stapelbare, extrem schnelle Speichertechnologie, die direkt neben dem Prozessor platziert wird, um bei geringerem Energieverbrauch maximale Datenbandbreite bereitzustellen – ideal für KI- und High-Performance-Computing-Anwendungen. Laut den Halbleiterexperten von Semianalysis wird sich die Nachfrage für HBM von den großen Chip-Designern über die nächsten 2 Jahre mehr als verdoppeln (siehe Schaubild). Für Micron steht diese Entwicklung noch ganz am Anfang.

Management sieht weitere Verbesserungen im nächsten Quartal
Für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 erwartet das Management einen Umsatz von 12,5 Mrd. USD (+38% YoY) und eine Bruttomarge von über 50%, ein klarer Hinweis auf die anhaltende Knappheit im Memory-Markt und die starke Preissetzungsmacht von Micron. Auch die längerfristige Perspektive bleibt positiv: Micron investiert massiv in neue Chip-Technologien wie 1γ-DRAM und HBM4 und hat bereits Lieferverträge mit sechs HBM-Kunden für das Jahr 2026 abgeschlossen. Damit ist das Unternehmen für 2026 fast ausgebucht. Zudem hat es Micron entgegen der Erwartung vieler Industrieanalysten geschafft, HBM4 Chips mit Datentransfergeschwindigkeiten von 11 Gb pro Sekunden zum Test an Kunden zu liefern. Diese technologische Neuerung positioniert Micron in der Pole Position für eine Ausweitung der Zusammenarbeit mit Chip-Gigant Nvidia.

TEQ-Investmenthypothese geht bislang voll auf
Die Entwicklungen im Quartal stützen unsere Investmenthypothesen für Micron: (1) struktureller Nachfrageanstieg durch KI-Compute-Capex, (2) verbesserte Preissetzungsmacht in einem konsolidierten Markt und (3) technologische Führerschaft und Lieferdynamiken, die die übliche Zyklik des Marktes für Speicherchips abflachen dürften.
Micron ist seit Jahresbeginn eine unserer Top-Positionen im TEQ - Disruptive Technologies-Fonds. Die Aktie konnte seit Jahresbeginn (in US-Dollar) über +90% zulegen. Aufgrund des weiteren Potenzials durch HBM-Marktanteilsgewinne, einer anhaltend robusten Nachfrage nach Speicher und einer attraktiven Bewertung halten wir weiterhin an unserer Position fest.