Besuch bei InPost in Warschau

InPost

In dieser Woche besuchten Akshay Birla und Dr. Justus Gätjen InPost in Warschau, um sich vor Ort ein umfassendes Bild von einem der führenden europäischen Paketlogistiker zu machen. Neben intensiven Gesprächen mit dem Management hatten sie die Gelegenheit, eine automatisierte Paketstation (APM) selbst zu testen. Die hohe Dichte und starke Frequentierung dieser Stationen im Warschauer Stadtbild spiegeln die breite Akzeptanz und tägliche Relevanz des APM-Modells im polnischen Alltag wider.

Die Gespräche vor Ort machten deutlich, dass InPost strategisch klar auf weiteres Wachstum und Effizienzsteigerung ausgerichtet ist. Der polnische E-Commerce-Markt wächst trotz verhaltener Konsumstimmung bemerkenswert dynamisch: Die Online-Penetration liegt aktuell bei rund 15 % – mit Potenzial, sich langfristig dem Niveau des Vereinigten Königreichs (etwa 30 %) anzunähern. Getrieben wird dieser Trend unter anderem durch Reallohnzuwächse. In diesem Umfeld bieten APMs Händlern einen spürbaren Kostenvorteil – ein zentraler Wettbewerbsvorteil in einem angespannten makroökonomischen Umfeld. InPost hat etwa 70% Marktanteil in Bezug auf Paketfächer in Polen und ist somit Marktführer – mit deutlichem Abstand. Aus unserer Sicht ein bedeutender Wettbewerbsvorteil, den InPost auch in anderen Ländern erreichen möchte.

Ein weiterer Schwerpunkt des Austauschs war die Partnerschaft mit der E-Commerce-Plattform Allegro. Die gegenseitige Abhängigkeit beider Unternehmen ist offensichtlich: Allegro profitiert erheblich von der Kapazität, Effizienz und Reichweite des InPost-Netzwerks – insbesondere im ländlichen Raum. Gleichzeitig verfolgen beide Seiten das Ziel, die wechselseitige Abhängigkeit schrittweise zu reduzieren. Ein langfristiger Vertrag mit automatischer Indexierung an Inflation und Löhne sorgt dennoch für Planungssicherheit.

Auch international zeigt sich InPost ambitioniert – insbesondere mit Blick auf den britischen Markt: Die Integration des Paketdienstleisters Yodel soll bis September 2025 abgeschlossen sein. Ziel ist es, bis Jahresende profitabel zu arbeiten und mittelfristig 20–25 % der Yodel-Volumina auf APMs umzustellen. Die größte Herausforderung liegt dabei in der technischen und logistischen Integration – Themen, die das Unternehmen aktiv adressiert.

Mit „InPost Pay“ baut InPost zudem ein eigenes Checkout- und Bezahlsystem auf. Inzwischen sind über 2.000 Händler in Polen angeschlossen – die aktuell über die Plattform abgewickelten Paketvolumina sind jedoch noch gering.

Der Besuch lieferte insgesamt wertvolle Einblicke in ein innovationsgetriebenes Unternehmen mit klarer strategischer Ausrichtung, technologischer Stärke und konsequentem Fokus auf operative Exzellenz und nachhaltiges Wachstum.

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