Vergangene Woche war unser Senior Research Analyst Paul Schmidt auf der Intersolar Messe, der führenden europäischen Ausstellung für Solartechnologie und Cleantech, auf der sich Fachleute aus der ganzen Welt versammeln. Im Folgenden möchten wir unsere Haupterkenntnisse mit euch teilen:
Politischer Einfluss
In der Beurteilung der Attraktivität des Cleantech-Sektors für Anleger sind geopolitische Faktoren nicht wegzudenken. Insbesondere die Rollen der USA und Chinas sind hier entscheidend. Der Inflation Reduction Act (IRA) hat erheblichen Einfluss auf die Branche, ebenso wie die starke Abhängigkeit von Solarmodulen und Komponenten aus China.
Die folgende Grafik zeigt diese Abhängigkeit deutlich anhand der wichtigsten vier Komponenten der Solarmodul Value Chain
Herausforderungen bei der Differenzierung
Die enorme Anzahl an Firmen aus verschiedenen Bereichen der Cleantech-Branche, die sich auf der Intersolar präsentierten, zeigt die hohe Wettbewerbsdichte in diesem Bereich. Dies lässt sich u.a. durch die enorme Größe des Marktes und regionale Unterschiede erklären und führt dazu, dass nur wenige Firmen einen deutlichen “Moat”, also eine Differenzierung gegenüber Wettbewerbern, besitzen.
“Unternehmen müssen nicht nur technologisch, sondern auch geopolitisch gut aufgestellt sein”
Im Rahmen der Messe haben wir speziell nach Unternehmen gesucht, die nicht nur technologisch stark, sondern auch geopolitisch gut aufgestellt sind. Solche Unternehmen sind in der Lage, in einem dynamischen globalen Kontext zu navigieren und gleichzeitig technologisch innovative Lösungen zu bieten. Zwei unserer Portfoliounternehmen aus dem Energiesektor, die diese Kriterien erfüllen, sind Meyer Burger AG und Stem Inc.
Meyer Burger beeindruckte uns auf der Messe einmal mehr durch seine hohe Produktionsflexibilität, technologische Führerschaft, umweltfreundliche Produktion und eine weitestgehend europäische Lieferkette. Obwohl Meyer Burger noch ein vergleichsweise kleiner Akteur im globalen Solarmodulmarkt ist, zeigt das Unternehmen großes Potenzial und ergänzt unser Portfolio hervorragend.
Stem, die in diesem Jahr nicht auf der Intersolar Europe Messe waren, sind weltweit führend im Bereich des KI-gestützten Managements und der Optimierung von Energieinfrastruktur - und netzen. Durch den Einsatz fortschrittlicher KI-Technologien können sie für Betreiber operative Effizienzen steigern und damit Betriebskosten senken.
Die Messe hat uns einmal mehr gezeigt, dass es bei dem Ausbau erneuerbarer Energien ebenso sehr um internationale Beziehungen und politische Dynamik geht, wie um technologische Innovationen.