Nicht erst seit der Energiekrise und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine steht der Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland weit oben auf der Agenda. Um unser gemeinsames Klimaziel von maximal 1,5 Grad Erderwärmung zu erreichen, muss weltweit in saubere Energiequellen wie Solar und Wind investiert werden.
Die USA sind mit dem Inflation Reduction Act (IRA) mit positivem Beispiel vorangegangen und haben ein Investitionspaket von mehreren hundert Milliarden US-Dollar auf den Weg gebracht, um den Klimaschutz und die Energiewende in den USA voranzutreiben. Die EU muss nun nachziehen, auch um bei diesen wichtigen Zukunftstechnologien wirtschaftlich nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Doch während die Entwicklung und Förderung sauberer Technologien weiter zunimmt, sinken seit Monaten die Kurse vieler Cleantech-Fonds und -ETFs. Woran liegt das?
Die negative Performance des Cleantech-Sektors am Aktienmarkt lässt sich durch eine Kombination aus hohen Erwartungen der Investoren und einer negativen Marktdynamik erklären.
Die Erwartungshaltung vieler Investoren, geschürt durch umfangreiche Subventionsprogramme (z.B. der IRA in den USA), hat die Messlatte für die Investitionsbereitschaft und Entwicklung vieler Unternehmen des Sektors sehr hoch gelegt. Bislang konnte die Branche diese Erwartungen nur unzureichend erfüllen.
Das liegt zum einen an der hohen Komplexität und der damit verbundenen Unsicherheit in vielen Teilbereichen des IRA, zum anderen hat der Anstieg der Zinsen und damit der Finanzierungskosten dazu geführt, dass insbesondere große Energieinfrastrukturprojekte weniger rentabel geworden sind und Investitionen teilweise zurückgestellt werden mussten.
Hinzu kam in einigen Bereichen (z.B. Solarmodulproduktion) ein enormer Preisdruck, der zum Teil von hoch subventionierten Wettbewerbern aus China ausging. Insgesamt haben sich dadurch die kurzfristigen Absatzchancen und die Profitabilität einiger europäischer und amerikanischer Unternehmen verschlechtert.
Weiterhin attraktive Investitionsmöglichkeiten
Dennoch bleiben Erneuerbare Energien wie Solar und Wind eine wichtige Zukunftstechnologie, deren Ausbau zwingend notwendig ist. Wer also nicht nur in die Energieversorgung der Zukunft investieren, sondern mit seinem Investment auch die Energiewende unterstützen will, sollte sich unbedingt mit den wichtigsten Technologien und Treibern auseinandersetzen.
Das 10xDNA-Research-Team hat den Markt für erneuerbare Energien in den letzten Monaten eingehend analysiert und drei spannende Investitionsfelder identifiziert:
Insbesondere der Bereich Solar-Aktien ist aktuell sehr chancenreich, da Solartechnologie bereits zur Marktreife entwickelt ist, aber dennoch Optimierungspotenzial und somit attraktiven Handlungsspielraum für disruptive Unternehmen bietet.
Risiken
Politische Förderungen bringen zwar viele Chancen, aber auch einige Risiken mit sich. China dominiert aktuell den Solar-Markt und produziert – begünstigt durch politische Förderungen und Subventionen – mehr als 90% aller Solarzellen. Aufgrund dieser Abhängigkeit von China können politische Spannungen erhebliche Auswirkungen auf den Solarmarkt haben. Totalverluste können – wie bei allen Aktieninvestments – nicht ausgeschlossen werden.
10xDNA-Portfolio-Unternehmen aus dem Cleantech-Bereich
In den 10xDNA-Fonds befinden sich eine Reihe aussichtsreicher Cleantech-Unternehmen aus den genannten Investitionsfeldern.
Shoals Technologies ist der weltweit führende Anbieter von Electronic Balance of Systems (EBOS) Verkabelungstechnologie für große Solarstromerzeuger. Die Plug-and-Play-Lösung des Unternehmens ermöglicht enorme Kostenvorteile bei der Installation und Wartung von Solarparks und ist durch zahlreiche Patente geschützt. Wir erwarten, dass das Unternehmen seine Technologieführerschaft auch in Zukunft verteidigen kann und in weitere geografische Märkte außerhalb der USA (z.B. EMEA) expandiert. Zusätzliches Potenzial sehen wir in der Verkabelungslösung für Ladeinfrastruktur im Bereich der Elektromobilität.
Meyer Burger Technology ist ein europäischer Hersteller von Solarmodulen und zählt zu den Technologieführern in der Solarbranche. Der ehemals führende Maschinenbauer für Solartechnik nutzt sein technologisches Know-how nun für die eigene Entwicklung und Produktion von Premium-Solarzellen und -Modulen. Den Produktionsprozess für die zugrunde liegende Heterojunction Technology (HJT) hat Meyer Burger selbst entwickelt.
Meyer Burger plant den Aufbau weiterer Produktionskapazitäten in den USA und wird hier von Subventionen aus dem US-Inflation-Reduction-Act profitieren. Aber auch in Europa zeigen sich enorme Wachstumschancen.
ReNew entwickelt Solar- und Windparks in Indien und ist dort eines der führenden Unternehmen für nachhaltige Energieerzeugung. Es wird erwartet, dass der indische Markt für erneuerbare Energien in den nächsten zehn Jahren dank regulatorischer Anreize stark wachsen wird.
ReNew zeichnet sich durch eine konservative Kapitalallokationsstrategie und ein effizientes Kapitalrecycling aus, wodurch die Kapitalkosten für die Entwicklungsprojekte in den letzten Jahren gesenkt werden konnten. Darüber hinaus arbeitet das Management derzeit an der Erschließung zusätzlicher Wachstumspotenziale in angrenzenden Bereichen, wie z.B. Wasserstoff.
Stem ist ein US-Anbieter von digital vernetzten und intelligenten Lösungen zur Speicherung von Solar- und Windenergie und zur Optimierung von Energieinfrastruktur. Neben der eigens entwickelten, auf künstlicher Intelligenz basierenden Steuerungssoftware vertreibt Stem auch Hardware-Komponenten (z.Bsp. Batterien) anderer Hersteller.
Batteriebetriebene Energiespeicher sind eine Schlüsselkomponente für den Übergang zu erneuerbaren Energien und werden daher aller Voraussicht nach ebenfalls langfristig von staatlichen Subventionen für erneuerbare Energien wie dem Inflation Reduction Act profitieren.